English version below.
TEIL 1:
Nachhaltige Faktoren werden in unserer Konsumgesellschaft immer wichtiger.
Gestalter: innen haben eine große Verantwortung, indem sie Materialien, Komplexität und Lebenszyklen der Produkte beeinflussen. Es gibt aber noch viele weitere Möglichkeiten, Produkte langfristig nachhaltig zu gestalten. Hier einige Tipps, die ich in den letzten Jahren gelernt habe:
1. MATERIALIEN
Das Offensichtliche zuerst. Natürlich ist z.B. auch Holz eine endliche Ressource, und die Verwendung von Kunststoff ist nicht immer von vornherein zu verteufeln. Ich glaube lediglich, dass Designer: innen besser aufgestellt sind, wenn sie möglichst viele Materialien in ihre Überlegungen mit einbeziehen und die objektiv beste Wahl für das Produkt bestimmen.
Tipp: Beeinträchtigt die Verwendung von Naturmaterialien wie z.B. Holz, Stein, Kork die Funktion des Produkts? Gibt es andere Nachteile? Wenn nicht, versuche deine Materialwahl zu erweitern und auf abbaubare Produkte zurückzugreifen. Bedenke auch auf welche Art und Weise deine Produkte veredelt oder versiegelt werden.
2. MINIMALISMUS
Minimalistische Gestaltungsansätze schonen Ressourcen. Meiner Meinung nach ist das aber nicht der einzige Vorteil. Produkte, bei denen die Funktion ohne Schnickschnack im Vordergrund steht, sind in der Regel auch nicht sehr trendorientiert. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass ein Produkt dadurch als zeitloser angesehen wird und für die Nutzer: innen länger als ästhetisch ansprechend gilt, was wiederum zu weniger Konsum führt.
Tipp: Skizziere innerhalb von 10 Sekunden die wichtigste Funktion deines Produktes auf ein Blatt Papier. Konzentriere dich auf diese wichtigste Funktionsweise und finde anschließend eine Form, die diesen Aspekt bestmöglich unterstützt.
3. FLEXIBILITÄT
Produkte so zu gestalten, dass sie auf unterschiedliche Lebenssituationen anwendbar sind, wird auch für Gestalter: innen immer wichtiger. Sei es durch mehrere Funktionen in einem Produkt oder die Anpassbarkeit von Größenverhältnissen: Nutzer: innen schätzen es, wenn Produkte mit ihnen mitwachsen können und als praktisch empfunden werden.
Tipp: Hebst du dich von der Konkurrenz ab, indem du dein Produkt flexibler gestaltest? Prüfe vorher, wie wichtig zusätzliche Funktionen für den Kunden sind und ob sie in dem gewählten Kontext überhaupt relevant sind.
4. NUTZERORIENTIERUNG
Verbunden mit der vorherigen Aussage ist die Einbeziehung der Kund: innen in den Gestaltungsprozess. Ist ein Produkt am Ende praktisch genug und entspricht es den Wünschen und Bedürfnissen der User: innen? Wenn ja, dann ist dies ein Merkmal, das dazu führt, dass ein Produkt gerne und lange genutzt wird. Ein Pluspunkt kann sein, dass durch den nutzerzentrierten Ansatz die Menschen eine stärkere Bindung zu deinem Produkt aufbauen, da sie aktiv daran mitwirken konnten und es schätzen, dass ihre Meinung gehört wird.
Tipp: Falls du ein eigenes Produkt ohne Firma entwickelst, führe Online-/Umfragen mit der gewünschten Zielgruppe durch, um die Probleme der Kund: innen zu verstehen und mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Falls du die Möglichkeit hast, lade Personen aus deiner Zielgruppe ein und lass sie Prototypen testen.
5. SERVICE
Einer der Gründe, warum sich Menschen für ein Produkt entscheiden, ist das Thema Service. Kannst du späteren Kund: innen alle wichtigen Fragen beantworten? Fühlen sie sich bei dir gut aufgehoben? Vermittelst du deine Absichten und Alleinstellungsmerkmale gut und verständlich? Feedback von außen führt dazu, dass du deine Produkte und Herangehensweisen ständig wieder überdenkst und weiterentwickelst und so dein Angebot immer besser wird.
Tipp: Frage Kund: innen während des Projekts und auch nach Abschluss nach kurzem Feedback, um deinen Prozess und deine Produktpräsentation zu verbessern. Bleibe auch nach dem Verkauf eines Produkts mit Kund: innen in Kontakt und signalisiere so deine Unterstützung und Kooperationsbereitschaft auch nach Abschluss eines Projekts.
Natürlich erfordert die erfolgreiche Umsetzung dieser Punkte Zeit und vor allem ausreichend finanzielle Mittel, die nicht in jedem Projekt zur Verfügung stehen. Dennoch hilft es mir, einige dieser Punkte im Hinterkopf zu haben und sie bei der Projektplanung zu beachten. Wir alle wissen, dass es beim Thema Nachhaltigkeit nicht darum geht, sofort alles bis ins kleinste Detail perfekt zu machen. Der Weg ist auch hier das Ziel.
Ich bin gespannt, welche Möglichkeiten in den nächsten Jahren durch den technologischen Fortschritt auf uns zukommen und was sich Gestalter: innen davon zu Nutze machen können, um unseren Konsum tatsächlich grüner zu machen.
Dieser Text stellt die Ansichten der Autorin dar und erhebt keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit.
Falls du Fragen oder Anregungen hast,
bin ich für dich per Mail unter
hello@studiosarahmueller.com erreichbar.
DESIGN BLOG: HOW DOES SUSTAINABLE DESIGN WORK?
PART 1:
Sustainable factors are becoming increasingly important in our consumer society. Designers bear a great responsibility by influencing the materials, complexity and life cycle of products. However, there are many other ways to make products sustainable in the long term. Here are some tips that I have learned in recent years:
1. MATERIALS
The obvious first. Of course, wood, for example, is also a finite resource, and the use of plastic should not always be demonized from the outset. I simply believe that designers are in a better position if they include as many materials as possible in their considerations and make the objectively best choice for the product.
Tip: Does the use of natural materials such as wood, stone or cork impair the function of the product? Are there other disadvantages? If not, try to broaden your choice of materials and use degradable ones. Also consider how your products are finished or sealed.
2. MINIMALISM
Minimalist design approaches conserve resources. In my opinion, however, this is not the only advantage. Products that focus on function without unnecessary decoration are usually not very trend-oriented either. Conversely, this means that a product is perceived as being more timeless and aesthetically pleasing to users for longer, which in turn leads to lower consumption.
Tip: Sketch the most important function of your product on a sheet of paper within 10 seconds. Concentrate on this most important function and then find a shape that supports this function in the best possible way.
3. FLEXIBILITY
Designing products so that they can be used in different life situations is also becoming increasingly important for designers. Be it through multiple functions in one product or the adaptability of size ratios: Users appreciate it when products can grow with them and are perceived as practical.
Tip: Do you stand out from the competition by making your product more flexible? Check in advance how important additional functions are for the customer and whether they are even
relevant in this context.
4. USER CENTRICITY
Linked to the previous point is the involvement of customers in the design process. Is a product practical enough in the end and does it meet the wishes and needs of the user? If so, then this is a characteristic that leads to a product being used with pleasure and for a long time. A plus point can be that the user-centered approach allows people to build a stronger bond with your product, as they have been able to actively contribute to it and they appreciate that their opinion is heard.
Tip: If you are developing your own product without a company, conduct (online) surveys with the desired target group to understand the customers' problems and stay in touch with them. If you have the opportunity, invite a sample of your target group and let them test prototypes.
5. SERVICE
One of the reasons why people choose a product is the service. Can you answer all important questions? Do they feel they are in good hands with you? Do you communicate your intentions and unique selling points well and clearly? External feedback means that you are constantly rethinking and developing your products and approaches to make your offering better and better.
Tip: Ask customers for brief feedback during the project and also after completion to improve your process and your product presentation. Stay in contact with customers even after a product has been sold and signal your support and willingness to cooperate even after a project has been completed.
Of course, the successful implementation of these points requires time and, above all, financial resources, which are not available for every project. Nevertheless, it helps me to have some of these points in mind and to take them into account when planning a project. We all know that sustainability is not about making everything perfect down to the smallest detail. Here too, the journey is the reward.
I am excited to see what opportunities technological progress will offer us in the coming years and what designers can use to actually make our consumption greener.
This text reflects the opinion of the author and does not claim to be universally valid.
If you have any questions or suggestions
I am available for you by e-mail at
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